Netzwerktreffen der Ernährungsbranche zur Versorgung in Österreich und den Folgen der Ukraine-Krise
Niederösterreichische Unternehmen aus der Ernährungsbranche trafen sich auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf am RWA Campus, um die aktuelle Situation in ihrer Wertschöpfungskette zu diskutieren. Fazit: Der heimischen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft kommt im Moment aufgrund des Ukraine-Kriegs mehr denn je eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung zu. Für die Zukunft braucht es jedoch eine Diversifikation bei Importen von Gütern und Energieträgern sowie eine Bevorratung in mehreren Bereichen.
50 Personen aus den unterschiedlichen Bereichen der Ernährungsbranche waren bei dem Netzwerktreffen am RWA-Campus in Korneuburg vertreten, so zum Beispiel AMA, Goodmills Group, Agrana, niederösterreichische Bäcker, Brauereien, Fleischerzeuger, Getränkehersteller, Molkereien, Lebensmittelhandel, Winzer und landwirtschaftliche Start-up-Unternehmen.
Vorherrschendes Thema waren die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Versorgung der heimischen Bevölkerung. Der Krieg führt aktuell zu Preissteigerungen bei agrarischen Rohstoffen und Gütern sowie bei Energieträgern. Da die Ukraine und Russland, das mit zahlreichen wirtschaftlichen Sanktionen belegt wurde, wichtige Anbaunationen sind, drohen weitere Verunsicherungen auf dem ohnehin volatilen Weltmarkt. Denn die Ukraine baut 19 Prozent des international gehandelten Raps, 16 Prozent des Mais und 10 Prozent des Weizens an, die zu einem großen Teil für den nordafrikanischen Raum und den Nahen Osten bestimmt sind. Einige Expert:innen rechnen zudem auch in Europa mit Versorgungsengpässen bei Getreide.
50 Personen aus den unterschiedlichen Bereichen der Ernährungsbranche waren bei dem Netzwerktreffen am RWA-Campus in Korneuburg vertreten, so zum Beispiel AMA, Goodmills Group, Agrana, niederösterreichische Bäcker, Brauereien, Fleischerzeuger, Getränkehersteller, Molkereien, Lebensmittelhandel, Winzer und landwirtschaftliche Start-up-Unternehmen.
Vorherrschendes Thema waren die Folgen des Ukraine-Kriegs auf die Versorgung der heimischen Bevölkerung. Der Krieg führt aktuell zu Preissteigerungen bei agrarischen Rohstoffen und Gütern sowie bei Energieträgern. Da die Ukraine und Russland, das mit zahlreichen wirtschaftlichen Sanktionen belegt wurde, wichtige Anbaunationen sind, drohen weitere Verunsicherungen auf dem ohnehin volatilen Weltmarkt. Denn die Ukraine baut 19 Prozent des international gehandelten Raps, 16 Prozent des Mais und 10 Prozent des Weizens an, die zu einem großen Teil für den nordafrikanischen Raum und den Nahen Osten bestimmt sind. Einige Expert:innen rechnen zudem auch in Europa mit Versorgungsengpässen bei Getreide.
Mikl-Leitner: Versorgung muss diverser werden
„Der Krieg ist zurück in Europa und vor den Toren der EU und bringt nicht nur enormes menschliches Leid mit sich, sondern auch weitreichende Konsequenzen bei der Energie- und Rohstoffversorgung“, so Johanna Mikl-Leitner. Sie warnt vor den Folgen eines Lebensmittel-Engpasses in Regionen wie Nordafrika, der in weiterer Folge eine erhebliche Auswirkung auf Europa und die EU haben könnte. Sie hebt aber auch die große Hilfsbereitschaft der nö. Landsleute hervor: „Die zahlreichen Projekte und Aktionen zeigen, dass die Menschen in Europa und der westlichen Welt zusammenstehen. Der Ukraine kommt eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft zu, die wir in NÖ mit unserer Plattform ‚Niederösterreich Hilft‘ bündeln, damit sie auch rasch bei den Menschen ankommt.“
Mit Fortdauer des Krieges werden sich die Auswirkungen jedoch weiter verstärken und Erlebnisse der Corona-Pandemie mit Lieferkettenverzögerungen könnten sich wiederholen. Die aktuellen Entwicklungen machen daher deutlich, dass eine sichere Versorgung mit Rohstoffen, Lebensmitteln und Energie von zentraler Bedeutung für Europa ist. Dazu Johanna Mikl-Leitner: „Wir müssen die Unabhängigkeit von einzelnen Ländern bei der Versorgung mit wichtigen Gütern sowie den Ausbau erneuerbarer Energiequellen vorantreiben und die Haushalte hinsichtlich der steigenden Energiepreise entlasten. Dazu stellt die Bundesregierung nun zwei Milliarden Euro im Rahmen des Anti-Teuerungspaketes zur Verfügung.“
Mit Fortdauer des Krieges werden sich die Auswirkungen jedoch weiter verstärken und Erlebnisse der Corona-Pandemie mit Lieferkettenverzögerungen könnten sich wiederholen. Die aktuellen Entwicklungen machen daher deutlich, dass eine sichere Versorgung mit Rohstoffen, Lebensmitteln und Energie von zentraler Bedeutung für Europa ist. Dazu Johanna Mikl-Leitner: „Wir müssen die Unabhängigkeit von einzelnen Ländern bei der Versorgung mit wichtigen Gütern sowie den Ausbau erneuerbarer Energiequellen vorantreiben und die Haushalte hinsichtlich der steigenden Energiepreise entlasten. Dazu stellt die Bundesregierung nun zwei Milliarden Euro im Rahmen des Anti-Teuerungspaketes zur Verfügung.“
Wolf: Braucht wirtschaftliche Landesverteidigung
„Der Ukraine-Konflikt führt uns eines deutlich vor Augen: Wir hätten in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur eine Bevorratung mit Erdöl, sondern auch mit Getreide diskutieren müssen. Es ist an der Zeit, an eine wirtschaftliche Landesverteidigung im Sinne von Krisenvorsorge zu denken. Dazu gehören aber nicht nur Energieträger und Lebensmittel, sondern die gesamte ineinandergreifende Wertschöpfungskette“, betont Reinhard Wolf. Als schwierigen Bereich in der Landwirtschaft nennt er etwa die Düngemittelproduktion, die von der Lieferung mit Gas abhängig ist.
Reinhard Wolf unterstreicht jedoch, dass die Versorgung aktuell gesichert sei. Dies betrifft sowohl den Frühjahrsanbau als auch die aktuelle Belieferung der Lebensmittelindustrie und Supermärkte. „Österreich ist Spitzenreiter bei der Saatgutproduktion und dementsprechend ist es in ausreichender Menge vorhanden. Wir können in Österreich zudem die Getreideversorgung für Mühlen und die Mehlproduktion, die Futtermittelversorgung für die Viehwirtschaft und die Versorgung mit Milch- und Molkereiprodukten sicherstellen.“
Reinhard Wolf unterstreicht jedoch, dass die Versorgung aktuell gesichert sei. Dies betrifft sowohl den Frühjahrsanbau als auch die aktuelle Belieferung der Lebensmittelindustrie und Supermärkte. „Österreich ist Spitzenreiter bei der Saatgutproduktion und dementsprechend ist es in ausreichender Menge vorhanden. Wir können in Österreich zudem die Getreideversorgung für Mühlen und die Mehlproduktion, die Futtermittelversorgung für die Viehwirtschaft und die Versorgung mit Milch- und Molkereiprodukten sicherstellen.“